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E3 Sony Punktet massiv!!!


Gast Roman
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Nintendo/MicroSoft patzt - Sony punktet

Findet Sony zu alter Form zurück? Auf der Videospielmesse E3 überzeugte der Marktführer - die erhoffte Preissenkung für die Playstation 3 in Europa blieb allerdings aus. Nintendo dagegen bürstet die Branche weiter gegen den Strich und bekommt wenig Beifall.

Santa Monica - Für die Großverdiener der Spielebranche ist es schwer bei der Electronic Entertainment Expo (E3) in diesem Jahr. Es sind viel weniger Leute da. So wollte man es selbst, denn die Messe war zu einem ineffektiven Moloch geworden. Diejenigen, die da sind, sind jedoch nicht so leicht zu beeindrucken.

Nintendos Amerika-Chef Fils-Aime: Keine Hand rührte sich

Nintendo bekam das bei seiner Pressekonferenz genauso zu spüren wie zuvor schon Microsoft am Mittwochmorgen. Die Japaner sind es eigentlich gewohnt, dass bei ihren Präsentationen reihenweise jubelnde Fans Stimmung machen. Doch dieses Jahr entlockte Nintendos Amerika-Chef Reggie Fils-Aime dem Auditorium kaum einen Ton - und sogar Game-Gott Shigeru Miyamoto, Marios Vater, konnte nicht die üblichen Begeisterungsstürme auslösen.

Als Fils-Aime auf der Messe in Santa Monica ein kleines weißes Konsolenlenkrad namens "Wii Wheel" hochhielt, da ließ der große, massige Mann mit dem hellen Anzug eine extralange Pause. Aber keine Hand rührte sich. Auch eine "Wii Balance Board" genannte Digitalwaage, die für Turnübungen an der Konsole gedacht ist, konnte das Fachpublikum nicht in Verzückung versetzen. Und das, obwohl Miyamoto mit hochgekrempelten Jackett-Ärmeln und knallbuntem T-Shirt sogar ein virtuelles Kopfballduell an der Wii gegen Fils-Aime austrug, das per Gewichtsverlagerung gesteuert wurde.

Einzig ein paar Witze über den Body-Mass-Index des USA-Chefs waren für einen Lacher gut. Ein Blogger schrieb kurz nach der Veranstaltung: "Es kam mir vor als ob Nintendo strahlend verkündet: 'Gamer, seht euch woanders um!'"

Für ein paar Momente gab sich Nintendo sogar rabiat - vielleicht im Bewusstsein, dass das so erfolgreiche, strahlendweiß-familienfreundliche Firmenimage (Gaming vom Grundschüler bis zum Greis) der Fachpresse zwar Respekt abnötigen würde, nicht aber Begeisterung. Vorgestellt wurde eine Verknüpfung von Joystick und Fernbedienung, den zwei derzeitigen Controllern für die Wii. Die Verbindung verwandelt die beiden in eine - strahlendweiße - Schusswaffe.

Mit ihr kann man besser auf den Bildschirm zielen. So werden Shooter endlich auch für die ältere Generation zugänglich, die keine jahrelange Ausbildung mit Analog-Joysticks genossen hat. Dieser "Wii-Zapper", ein neues "Metroid"-Spiel, ein "Soul Calibur"-Schwertkampftitel und ein paar andere Spiele, in denen es rummst: All dies soll ein wenig dazu beitragen, dass die Hardcore-Gamer, die nun mal viel Geld für Spiele ausgeben, Nintendo weiter liebhaben - trotz all der lächelnden älteren Damen, die Nintendos Produkte auf der Leinwand als Bollwerk gegen das Älterwerden priesen.

Diesen Damen wird es egal sein, dass die Online-Gehversuche der ältesten Konsolenfirma immer noch recht zaghaft erscheinen - im Gegensatz zum harten Kern der Zielgruppe. Nur einige wenige Titel soll man irgendwann demnächst online spielen können. Microsoft und Sony dagegen haben globale Matches übers Netz längst zu einem integralen Bestandteil ihrer Konsolenkonzepte gemacht.

Nintendo kündigte jetzt erst an, man werde den Cartoon-Rennklassiker Mario Kart "im ersten Quartal 2008" auf Wii-Konsolen übers Netz gegeneinander spielen können. Zu wenig, zu spät, schien die völlige Reaktionslosigkeit des Publikums zu sagen. An dieser Stimmung konnte auch die Ankündigung eines neuen "Super Mario"-Titels für die Wii und eines "Zelda"-Spiels für die Mobilkonsole DS nichts ändern.

Aber eine Pressekonferenzen mit mäßiger Resonanz braucht Nintendo nicht zu beunruhigen - die beiden Produkte Wii und DS verkaufen sich derzeit global ganz hervorragend. Sonys Konsole dagegen verkauft sich nicht so gut wie erhofft. Eben deshalb hat der Konzern den Preis für die Playstation 3 von 600 auf 500 Dollar gesenkt - in Nordamerika. In London konnte man gestern Wetten abschließen, ob auch eine Preissenkung für Europa verkündet würde bei der Präsentation in San Diego. Aber die kam nicht.

Vielleicht will Sony damit bis zur Games Convention Ende August in Leipzig warten - die deutsche Messe gewinnt im Vergleich zur abgespeckten E3 an Gewicht, und Europa gilt der Industrie als Schlüsselmarkt für die kommenden Jahre.

Sony überrollte sein Publikum lieber mit schierer Masse. Es wurden angekündigt und vorgeführt:

* eine neue, etwas dünnere Version der Mobilkonsole PSP, die man an den Fernseher anschließen und als Videoplayer benutzen kann,

* eine PSP mit dem Kopf von Darth Vader darauf (hereingetragen von einem lebensgroßen Wookie),

* PSP-Pakete mit Filmen,

* die PS3 als Medienserver, auf den die eigene PSP von jedem WLan-Hotspot auf der Welt zugreifen kann,

* ein Berg an Spielen.

Sonys oberster Spielemacher Phil Harrison marschierte als leicht verspannt und schultersteif wirkender Avatar in Sonys "Second Life"-Konkurrent "Playstation Home" herum. Zwei andere Präsentatoren brieten virtuelle Würstchen, und der andere japanische Spiel-Samurai neben Shigeru Miyamoto, "Metal Gear Solid"-Erfinder Hideo Kojima, führte einen beeindruckenden Trailer für die diesmal aber wirklich versprochen letzte Folge der Serie vor.

Ein federleichter Lichtblick aus M.C. Eschers Labor

Wie bei Microsoft gab es reihenweise rennende, springende, schießende und fliegende Spielfiguren, eine Menge digitale Explosionen und um Kurven schliddernde Autos zu sehen - das eigentliche Highlight des Abends aber war das genaue Gegenteil von alldem.

In einem demnächst als Download angebotenen Puzzlespiel namens "Echochrome" marschiert eine kleine Gliederpuppe durch geometrische Figuren, die nur aus schwarzen Linen auf weißem Grund bestehen und dem Skizzenbuch von M.C. Escher zu entspringen scheinen. Treppen, die zu ihrem Anfang zurückführen, Dreiecke mit drei 90-Grad-Winkeln, verdrehte Perspektiven. Wenn man die unmöglichen 3D-Objekte rotiert, werden Teile verdeckt - und was man nicht sieht, ist nicht mehr da. So bringt der Spieler Löcher im Boden zum Verschwinden, schafft Übergänge, wo keine waren. Zwischen all dem Lärm und Kampf war dieses federleichte Stück Puzzlesoftware eine verblüffende, hoffnungsvoll stimmende Atempause.

Insgesamt aber wucherte Sony mit schierer Masse. Die zauberhafte, online von den Nutzern gestaltbare Cartoonwelt "Little Big Planet", die plattformübergreifende Integration der virtuellen Welt "Playstation Home" vom Telefon über die Konsole bis hin zum Browser ("Second Life" meets MySpace), dazu eine Menge Exklusivtitel und eine grafisch beeindruckende Demonstration des Shooters "Killzone 2": All dies brachte lauteren Beifall als anderswo bei dieser E3.

Vielleicht kann der bisherige Marktführer, der mit Verzögerungen, Preispolitik und einem etwas schwachen Start-Lineup manchen Fan vergrätzt hat, doch wieder Boden gutmachen.

Ich habe die volle E3 über das internet auch gesehen.

Wahr unglaublich was mann von Sony sehen konnte.

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