Unser Gedächtnis spielt einem da einen Streich. Man darf es sich nicht vorstellen wie einen Festspeicher, in dem alles auf Abruf wartet. Es ist vielmehr ein fortwährender molekularer Prozess, der unser Gedächtnis immer wieder verändert. Dabei werden Emotionen gefiltert und vor allem negative Eindrücke entfernt. Das geschieht vor allem um Traumata zu bewältigen und ist ein Prozess zur Selbstheilung und geistigen Hygiene. Deswegen spricht man auch von den guten alten Zeiten und früher war alles besser. Das ist ein Irrglaube, der auch Nostalgie genannt wird. Man flüchtet sich vor allem in Nostalgie, wenn man mit dem gegenwärtigen Zustand nicht zufrieden ist. Besonders alte Menschen, die bewusst oder unbewusst wissen, dass ihnen weniger Zeit bleibt als schon in ihrem Leben vergangen ist leben gerne in der Vergangenheit, weil davon einfach mehr vorhanden ist und durch das Gedächtnis verursacht auch alles viel schöner und weichgespülter erscheint. Deswegen sagt man auch gerne über Spiele, dass die früher besser waren. Das mag sogar zutreffen, aber nicht im dem Maß, wie das manchmal gerne behauptet wird. Erinnert man sich an Starcraft, Diablo2 oder WoW Classic, dann wird gerne die Grafik vergessen und man ist schockiert, wenn man es dann doch nochmal startet Das selbe gilt für die hölzerne Steuerung und die vielen dutzendenden Details, an die man sich im Laufe der Jahre gewöhnt hat. Ich breche das hier jetzt mal ab, über das Thema könnte ich ein ganzes Buch füllen.